Sehr geehrte Kunden,
wir wollen die Gelegenheit nutzen, Sie über ein immer wieder auftretendes
Problem in Verbindung mit Farbunterschieden von RAL Farben bei verschiedenen
Herstellern zu informieren.
Vorab etwas zur Geschichte der RAL Farbregister.
Seit ca. 70 Jahren gibt es inzwischen den 210 Farben umfassenden RAL Classic
Farbfächer. Er ist mittlerweile zum Standard im industriellen Sprachgebrauch
rund um Farbtöne geworden. Im Jahre 1993 wurde das Classic Farbregister durch
das Design Farbregister (1688 Farben) ergänzt.
Es stehen dem Anwender damit eine große Palette von Farben zur Verfügung, die
eigentlich
problemlos reproduzierbar sein müssten.
Grundsätzlich ist es richtig, dass auf Grund der klaren Einordnungen im RAL
Register alle Farben zu reproduzieren sind, nur stehen dem Hersteller natürlich
gewisse Toleranzen bei der Anmischung ihrer Farbtöne zur Verfügung. Folglich
produziert kein Hersteller einen RAL Farbton, sondern eigentlich nur einen
Farbton ähnlich RAL ...
So lange man einen RAL Farbton eines Herstellers verwendet, stellt das auch kein
besonderes
Problem dar, denn die Toleranzen sind mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar.
Da den Farbherstellern jedoch ein Toleranzbereich in beide Richtungen der
Farbskala zur Verfügung steht, kann es durchaus vorkommen, dass jeder dieser
Hersteller seinen Toleranzbereich in entgegengesetzter Richtung voll ausschöpft.
Die dadurch entstehenden Farbunterschiede sind dann gravierend und mit bloßem
Auge deutlich zu erkennen. Stellen Sie sich vor, wie eine so gefertigte Fassade
auf das menschliche Auge und Ihr ästhetisches Empfinden wirkt. Selbst wenn man
darauf achtet, dass der Farbton von dem selben Hersteller angemischt ist, kann
es in unterschiedlichen Chargen zu diesen Problemen kommen. Meist sind diese
Unterschiede jedoch nicht so gravierend.
Auch die Applikationstechnik, das Farbsystem, die Einbrenntemperatur und -Dauer
spielen bei der Farbgenauigkeit eine große Rolle.
Dieses Problem potenziert sich bei der Verwendung von Spezialeffekten wie
Metallic- oder
Perleffektlacken. Bei diesen Lacken kommt zu den oben angeführten Problemen noch
die
Verwendung der metallischen Bestandteile oder die Verteilung der
unterschiedlichen Pigmentierung hinzu. Dieser Umstand führt dazu, dass einige
Pulverhersteller bereits fünf verschiedene Versionen eines Metalliclackes
anbieten.
Sollte es bei Objekten mit unterschiedlichen Oberflächendienstleistern zu
Farbunterschieden
kommen, werden die Farbtöne der am Objekt beteiligten Beschichter auf
Übereinstimmung mit den Vorgaben der RAL überprüft. Sollte diese Überprüfung
ergeben, dass die einzelnen Farbtöne dem RAL entsprechen, wird für Sie eine
Reklamation der Beschichtungen nicht möglich sein. |